Abkotung Zum Aushange im Abort gewidmet! Zur gefälligen Beachtung! Die   tägliche   Abkotung   ist   trotz   ihrer   zur Routine   gewordenen   Regelmäßigkeit   als wesentliche            Voraussetzung            des menschlichen    Wohlbefindens    eine    mit gebotener        Würde        zu        begehende Handlung, welche hierorts stattfindet. Erst     die     Nichterfolgung     obgenannter Verrichtung      führt      dem      Betroffenen drastisch       vor       Augen,       mit       welch unangebrachter   Selbstverständlichkeit   er das       Wunder       des       kontinuierlichen Stuhlganges hinnimmt. [...]      Desgleichen      ist      eine      oft      als zwanghaft   empfundene   viertelstündliche Darmentleerung   hervorragend   geeignet, sich    auf    die    Grundsätze    von    Mäßigung und     Bescheidenheit     auch     in     anderen Lebensbereichen zu besinnen. Es   empfiehlt   sich   daher,   den   Augenblick auszukosten   und   den   sich   anbahnenden Fäkalierungsprozess   mit   allen   Sinnen   zu zelebrieren. (aus: J. Peneder: Gesäßphilosophische Betrachtungen, Bd. 2)
Notdurft Der    sogenannte    Stuhldrang    kann    meist    problemlos    einer von   drei   Dringlichkeitsstufen   zugeordnet   werden,   wiewohl die Übergänge fließend auftreten. Der    schwache    oder    latente    Drang    wird    als    unangenehm empfunden,    da    er    nicht    ohne    weiteres    einer    Entleerung zugeführt     werden     kann.     Oft     bringt     eine     vorsorglich eingeleitete   Präventivsitzung   lediglich   die   Erkenntnis,   dass die   Zeit   der   Ernte   noch   bevorsteht   bzw.   die   Früchte   einer angemessenen    Reifezeit    bedürfen.    Heftiges,    ungeduldiges Drängen   führt   in   diesem   Stadium   selten   zu   Ergebnissen   und zeitigt   bei   hohem   Druckaufwand   oft   nur   minimale   Erfolge, welche      die      oben      geschilderten      Symptome      nicht      zu beseitigen vermögen. Der     mittelstarke     Stuhldrang     ist     durch     das     subjektive Empfinden    einer    sofort    möglichen,    aber    ohne    größeren Leidensdruck        noch        aufschiebbaren        Darmentleerung gekennzeichnet   und   wird   häufig   wenn   nicht   als   angenehm, so     doch     als     natürliche     Notwendigkeit     mit     Wohlwollen akzeptiert. Heftiger   oder   akuter   Drang,   im   Volksmund   mitunter   auch als      Kackzwang      bezeichnet,      stellt      die      höchste      Stufe menschlicher    Notdurft    dar.    Kann    er    unverzüglich    einer befriedigenden    Lösung    zugeführt    werden,    so    vermag    er kurzzeitig      ein      wahres      Glücksgefühl      von      ekstatischer Sinnenfreude hervorzurufen. Ist    dieser    einzig    erfolgversprechende    Weg    versperrt,    so eröffnet   sich   rasch   ein   weites   Feld   psychischer   Defizite.   In dieser     Situation     ist     es     ratsam,     seine     Mitmenschen     zu meiden   und   entsprechende   Maßnahmen   für   den   Ernstfall   zu treffen. Gemütliche     Sitzungen     ohne     Zeitdruck     sind     geeignete Gelegenheiten,     einen     Notfallplan     für     den     Supergau     zu erarbeiten. Liegt   ein   solcher   in   schriftlicher   Form   vor,   so   trage   man   ihn tunlichst   stets   bei   sich;   ein   Aushang   am   stillen   Örtchen   wär unzweckmäßig,     da     er     hierorts     just     am     entbehrlichsten erscheint. (aus: Joseph Peneder: Gesäßphilosophische Betrachtungen, Bd. 1)
Gesäßphilosophische Betrachtungen
Josef Peneder
Nicht alles, was zwei Backen hat, ist ein Gesicht. Tiefe Weisheit eines unbekannten Verfassers
Nicht jeder weiche Stuhl eignet sich zum Sitzen. Tiefe Weisheit eines unbekannten Verfassers
Das   Textarchiv
Texte aus fünf Jahrzehnten
© Josef Peneder 2016   Version 3.0  /  27.11.2023
Auch ein Tritt in den Hintern kann einen Schritt vorwärts bedeuten. Tiefe Weisheit eines unbekannten Verfassers
Wenn der Furz Gewicht hat, dann ist das Scheiße. Abteilung für unangenehme Wahrheiten
Die   Physik   kennt   seit   jeher   die   drei   Aggregatzustände   fest, flüssig und gasförmig. Interessanterweise      spielen      dieselben      nicht      nur      im gesamten   menschlichen   Stoffwechsel   eine   entscheidende Rolle,          sondern          finden          sich          auch          als Ausscheidungsprodukte    des    Darmtraktes    wieder,    wobei die      beiden      letzteren      durchaus      zu      unangenehmen Situationen führen können. Gasförmiger         Darminhalt         erinnert         von         seinen Persönlichkeitsmerkmalen     her     mitunter     stark     an     jene Drängler   im   Straßenverkehr,   die   just   an   Engstellen   noch Kolonnen   von   Schwerfahrzeugen   überholen,   wobei   in   den oft     ausgesprochen     unübersichtlichen     Windungen     der Gedärme   immerhin   kaum   mit   Gegenverkehr   zu   rechnen ist. Für    den    durch    die    vorangegangene    Ernährungsweise meist    nicht    ganz    unschuldigen    Träger    eines    gasaktiven Darmabschnittes   bewirkt   dieser   rücksichtslose   Egoismus der     Gase     oft     kolikartige     Krämpfe,     denen     erst     ein endgültiges   Verlassen   des   Dränglers   durch   die   Ausfahrt Linderung zuteil werden lässt. Da    dies    zu    Geräuschbildungen    von    mitunter    schwer abschätzbarer   Lautstärke   führen   kann,   denen   weiters   eine nicht     zu     unterschätzende     olfaktorische     Komponente nachfolgt,          ist          die          Gesamtproblematik          des Abgasungsvorganges     mit     dem     Entweichen     aus     dem Gesäßbereich   oft   noch   nicht   abgetan.   Gerade   in   engen, schlecht   gelüfteten   oder   sehr   stillen   Räumlichkeiten   birgt der   Umstand,   dass   Gasen   im   Gegensatz   zu   festen   oder flüssigen    Produkten    vom    Hosenstoff    faktisch    keinerlei Hindernis   entgegengesetzt   wird,   einiges   an   Zündstoff,   was durchaus wörtlich zu nehmen ist. Laut   einer   Aussage   des   statistischen   Zentralamtes   ließe sich      ein      durchschnittliches      Einfamilienhaus      durch Verbrennung    der    jährlich    erzeugten    Darmgase    von    nur zwei Rindern ausreichend beheizen. Als   Lösung   des   oben   beschriebenen   Problems   lassen   sich
neben     einer     wohlüberlegten     Nahrungsaufnahme     das Verlassen    des    Raumes,    das    Öffnen    von    Fenstern,    die Erzeugung   von   Geräuschen   oder   die   Anwesenheit   eines Hundes   als   Mittel   zur   Minderung   etwaiger   Peinlichkeiten empfehlen. Der        flüssige        bis        breiige,        jedenfalls        formlose Aggregatzustand   des   Stuhlganges,   im   Volksmund   liebevoll als       Dünnschiss,       Flitzkacke       oder       Feuchter       Furz (wienerisch:   Schas   mit   Quasteln)   bezeichnet,   ist   ebenfalls oft    auf    unüberlegte    bzw.    leichtsinnige    Nahrungs-    oder Flüssigkeitszufuhr      zurückzuführen.      Frisch      gepresste Obstsäfte,   überreife   Zwetschken   oder   generell   verdorbene Lebensmittel    können    relativ    rasch    wieder    nach    außen drängen,    wobei    schon    das    rechtzeitige    Erkennen    der Gefahr    als    nicht    zu    unterschätzender    Beitrag    zu    einer unfallfreien    Bewältigung    der    Situation    gewertet    werden muss. Besonders   nachdrücklich   abzuraten   ist   in   diesem   Fall   das zu   rasche   Verlassen   der   Toilette   sowie   das   Tragen   weißer Hosen. Auch    in    öffentlichen    Einrichtungen    wie    Schwimmbad, Sauna,    Theater,    Turnhalle,    Riesenrad    und    dergleichen sollte     man     sich     im     Zweifel     das     Entweichenlassen vermeintlicher   Darmwinde   verkneifen,   da   im   Falle   eines Irrtums    die    möglichen    Folgen    in    keinem    Verhältnis    zur gewonnenen Erleichterung stehen. Fester     Zustand     der     Verdauungsergebnisse     ist     das anzustrebende      Ziel      ausgewogener      Ernährung      und zugleich   die   statistisch   häufigste,   oft   mit   unangebrachter Selbstverständlichkeit erwartete Stuhlform. Probleme     kann     hier     wiederum     das     als     Verstopfung bekannte   Phänomen   einer   zu   starken   Durchhärtung   des besprochenen Materials mit sich bringen. Es    sei    aber    darauf    hingewiesen,    dass    diese    Art    der Fehlverdauung    vom    Gesichtspunkt    der    Sauberkeit    und Hygiene vorbildliche Ergebnisse zeitigt.
Fest - flüssig - gasförmig: die Aggregatzustände aus Sicht der Verdauung
"Ich war auch einmal ein Stück Holz", sagte das Klopapier. "Jetzt bin ich weich und weiß." "Wirst schon noch braun werden", sagte das Holzstück süffisant. "Das ist hart", antwortete das Klopapier nach einer Weile.                                                                                                                                                                                                             (Josef Peneder, Aigen-Schlägl, 26. 4. 2017)
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Nicht alles, was stinkt, ist Chemie. Tiefe Weisheit eines unbekannten Verfassers
Für die einen ist es Klopapier- für die anderen ist es die längste Serviette der Welt. Abteilung für Toleranz und Werbung
Manche Dinge lernt man erst schätzen, wenn sie nicht mehr da sind. Klopapier zum Beispiel! Tiefe Weisheit eines unbekannten Verfassers
Die Abteilung “Lernen aus Fehlern” informiert: Niemals sollte man ein Abführmittel und eine Schlaftablette zur gleichen Zeit nehmen! Auch Niesen bei Durchfall kann gefährlich sein! Der gelegentlich erteilte ärztliche Rat, akutem Durchfall mittels eines Kopfstands Einhalt zu gebieten, kann nicht ohne Bedenken weiterempfohlen werden!
Was macht eigentlich dein Vater beruflich? Brillen! Optiker? Nein, Tischler. Abteilung für Kommunikation und Missverständnis
Ich wäre jetzt bereit für was Festes! Suchst du eine Frau? Nein, ich hab seit drei Tagen Durchfall! Abteilung für Hintergründiges